Pfarrkirche St. Nikolaus Penting
Patrozinium: 06. Dezember
Geschichtliches
Unsere Pentinger Pfarrkirche wurde um 1250 gebaut und ist dem heiligen Nikolaus geweiht. Das Patrozinium auf den heiligen Sankt Nikolaus und die Endung des Ortsnamens auf -ing lassen bereits auf eine frühmittelalterliche Christianisierung Pentings um 1200 schließen. Der ursprüngliche Altarraum, der heute noch erhalten ist, war wie damals üblich Richtung Osten ausgerichtet und befindet sich noch heute in der Ölberg-Seitenkapelle, südöstlich in der heutigen Pfarrkirche. Über dem Altar war der damalige Kirchturm. Gebaut war die Kirche damals vermutlich aus Holz. Von 1700 – 1725 wurden Teile der Kirche abgebrochen und ein neues -in Richtung Norden ausgerichtetes- Kirchenschiff im barocken Stil gebaut. 1842 wurde der Dachstuhl schadhaft. Daher musste im selben Jahr der Kirchturm fast vollständig abgetragen werden. Am Südportal der Kirche wurde ein neuer Kirchturm erbaut. Der Turm wurde nicht auf ein solides Plattenfundament gesetzt, sondern teilweise nur auf ein Streifenfundament, wobei die Turmnordseite auf einem festen, uralten, romanischen Fundament zu stehen kam. Deshalb ist der Turm heute circa 37 cm nach Süden geneigt. In der Gegend ist er auch als „Schiefer Turm von Penting“ bekannt. Aufgrund der nicht vollständig durchgeführten Renovierung im Jahr 1842 stürzte die barocke Gewölbedecke in der Karwoche 1888 ein und zerstörte fast die komplette Inneneinrichtung. Unbeschadet blieb nur der Ölbergaltar mit der Pietà (Statue der Maria mit dem Leichnam des vom Kreuz genommenen Jesus Christus) und eine Statue des heiligen Wolfgang, die heute in der Wolfgangskirche zu Regensburg steht. Daraufhin erhielt die Kirche noch im selben Jahr eine schlichte Flachdecke und wurde neuromanisch ausgestattet. Die Aufbaumaßnahmen endeten 1890. Im Jahr 1954 wurden die Wandgemälde übermalt und Teile der neugotischen Ausstattung entfernt. 1983 wurden bei einer Innenrenovierung die Wandbilder aus dem 19. Jahrhundert wieder freigelegt und restauriert. Im Jahr 2017 wurde eine umfangreiche Außenrenovierung durchgeführt, bei der unter anderem Teile des Dachstuhls erneuert wurden.
Ausstattung
Eine Statue des heiligen Nikolaus thront über dem heutigen Altarraum. Diese Statue wurde im Jahr 1954 von Karl Mauermann geschaffen, genauso wie die Statue der Gottesmutter Maria über dem Marienaltar. Die sonstige Ausstattung unserer Pfarrkirche besteht überwiegend aus einfachen Schreinerarbeiten ohne kunstgeschichtlichen Wert. In der Kirche befinden sich Fresken, die 1920 vom deutschen Kirchenmaler Josef Wittmann gemalt wurden und zeigen Motive des heiligen Nikolaus. Das kirchengeschichtlich Wertvollste ist, die beim Kircheneinsturz heil gebliebene, Pietà in der Ölbergkapelle sowie eine Votivtafel (Stiftungstafel), diese zeigt den Gekreuzigten mit Maria und Johannes unter dem Kreuz. Darunter stehen neun betende Personen in historischen Gewändern.
Glocken
Die ursprünglichen vier Glocken wurden 1709, 1719, 1751 und 1834 gefertigt. Leider ist deren Verbleib ungewiss. Man muss jedoch davon ausgehen, dass sie der Metallgabe (Einschmelzung von metallischen Gegenständen) während des Ersten und Zweiten Weltkriegs zum Opfer fielen. Die neueren Glocken wurden zwischen 1937 und 1947 von Georg Hamm aus Regensburg gefertigt. Eine Glocke aus 1937 wurde wegen eines Risses zwischenzeitlich ausgetauscht und ist nun am Kirchenvorplatz ausgestellt.
Orgel
Die erste Orgel erhielt unsere Pfarrkirche im Jahre 1731. Diese wurde von einem Amberger Orgelbauer erbaut. Leider wurde sie beim Kircheneinsturz 1888 vollständig zerstört. Im 19. Jahrhundert wurde eine neue Orgel erbaut, deren Gehäuse noch heute erhalten ist. 1930 wurde eine neue Orgel erbaut. Die jetzige Orgel stammt aus dem Jahr 1975 und wurde von der Firma Weise aus Plattling gebaut. Sie ist ein im klassischen Stil gehaltenes Instrument mit zwei Manualen und 13 klingenden Registern.