


Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt Seebarn
Patrozinium: 15. August
Geschichtliches
Die Pfarrei Seebarn mit der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt wurde 1133 zum ersten Mal urkundlich im Zusammenhang mit einer Verpfändung erwähnt. Damals ging Seebarn in den Besitz des Klosters St. Emmeram über. Die zur Pfarrei gehörenden Ortschaften Gütenland und Hillstett finden bereits 1017 im Zusammenhang mit einer Schenkung Erwähnung in den Büchern.
Die Pfarrkirche ist eingebunden in ein geschlossenes Ensemble von Pfarrhof, Kirche und zwei Türmen. Der vordere davon trägt den Namen Schulturm von der früher vorhandenen Schule.
Auf dem Kirchturm befindet sich oberhalb des Kreuzes der Hahn – ein Hinweis darauf, dass Seebarn zeitweise lutherisch bzw. calvinistisch war.
Die heutige Pfarrkirche muss einen romanischen Vorbau gehabt haben. Neben dem Alter der Pfarrei weisen z. B. auch das Mauerwerk des Turmes, der Taufstein und die typischen Doppelfenster im Kirchturm darauf hin. Durch großzügige Spenden im Jahre 1331 und 1477 konnte der Ausbau des Gotteshauses und die Ausgestaltung des Altarraumes mit den noch heute vorhandenen Fresken finanziert werden. Letztere wurden 1904 bei einer Renovierung wieder entdeckt und teilweise freigelegt. Im Zusammenhang mit dieser Renovierung wurde die Kirche um 6 Meter auf ihre heutige Größe verlängert. Im Jahre 1987 konnte die Renovierung abgeschlossen werden, dabei wurden die Fresken (soweit erhalten) komplett freigelegt und bilden noch heute einen sehenswerten Rahmen um den Altarraum.
Ausstattung
In den Blick fällt der prächtige 14 Nothelfer Altar aus dem Jahr 1904 mit der Heiligen Apollonia im Zentrum, die von den anderen Heiligen gleichermaßen eingerahmt wird. Die vier Glasfenster zeigen von hinten links nach rechts Johannes den Täufer, den Heiligen Wolfgang, eine „Salve Regina“ -Darstellung und den Heiligen Georg. Darunter findet sich eine Darstellung der Apostel Matthias, Andreas, Bartholomäus, Simon, Philipp und Johannes. Wiederum darunter eine sogenannte „Anna Selbdtritt“ – Figurengruppe mit der Heiligen Anna, der Gottesmutter Maria mit dem Jesuskind und Maria Magdalena mit dem Salbgefäß, die als einzige Figur von einem früheren neugotischen Altar erhalten blieb. Rechts daneben eine barocke Schmerzensmutter. Der linke Seitenaltar stellt die Gottesmutter in gotischem Stil dar, der rechte Seitenaltar ist dem Heiligen Josef geweiht. Erwähnenswert ist noch ein altes Holz-Ölgemälde mit der Darstellung der Auferstehung. Die Bekleidung der dort dargestellten Bürger lässt das hohe Alter des Bildes erahnen.
Es lohnt neben der Kirche auch der Weg in den Friedhof. Hinter dem Gotteshaus findet sich ein sehenswerter gotischer Ölberg aus dem 15. Jahrhundert mit den Figuren eines Engels, der den Kelch des Leidens in der Hand trägt, dem betenden Christus sowie den schlafenden Jüngern Petrus, Johannes und Jakobus
Glocken
Von den vier Glocken im Turm ist die älteste aus dem Jahre 1899 und dem Heiligen Josef geweiht. Die anderen drei datieren aus dem Jahre 1955 und sind der Himmelskönigin, der Heiligen Anna und den Gefallenen und Vermissten geweiht.
Orgel
Die Orgel stammt aus dem Jahre 1930 und wurde 1994 um drei Register erweitert. Sie besitzt 11 Register und ist luftgesteuert, was ihr einen weichen und gefälligen Klang verleiht.